„Gott, der; übernatürliches, höchstes Wesen, Schöpfer der Welt“ – Das Wörterbuch der deutschen Sprache legt sich fest: Gott ist ein Mann. Aber stimmt das wirklich? Im Podcast „7 Minuten – Glaubensfragen und ein Bier im Stehen“ spreche ich mit Pastor Marcus Bastek über Vorstellungen vom Schöpfer der Welt.
Unsere Vorstellungen von Gott
Das Konzept des generischen Maskulinums betont, die Frauen mitzudenken, aber wenn wir ehrlich sind, denken wir dann trotzdem eher an den Lehrer und nicht auch an die Lehrerin. So geht es mir zum Beispiel auch mit dem Wort Gott. Getauft wurde ich evangelisch, aber meine ersten Jahre waren ganz vom katholischen Glauben geprägt. Kindergarten und Grundschule in meinem Viertel lehrten noch ganz intensiv katholische Riten und Feiertage. Konfirmiert wurde ich dann doch, nur um auch meinen Zivildienst in einer katholischen Familienbildungsstätte abzuleisten. Ob Kirchenchor oder Ferienlager mit der katholischen Jugend: In der Rückschau muss ich zugeben, dass da ganz viel Kirche in meinem Leben war. Worauf ich aber hinauswill: Bei uns wurde immer von der Gott gesprochen. Deshalb habe ich mir den Schöpfer der Welt immer als Mann vorgestellt. Marcus Bastek sieht das anders.
Beides oder keins von beidem
Also was denn nun: Mann oder Frau? „Entweder beides oder keins von beidem“, meint Pastor Marcus Bastek. „Die Idee vom männlichen Gott ist nach der Bibel übrigens auch nicht haltbar. Zwar wird von ihm, dem Vater gesprochen. Zeitgleich wird Gott aber auch als Mutter beschrieben.“ Sprache ist auch in diesem Fall Macht. Deshalb ist es nur konsequent geschlechtergerecht, von einem göttlichen Wesen zu denken und vor allem zu sprechen, damit deutlich wird, dass Gott nicht zwingend ein „er“ sein muss. Um bewusst etwas zu ändern, könnte man zum Beispiel den Artikel weglassen.
Aber hört selbst: Die gesamte Folge ist wie immer beim Podcatcher der Wahl zu finden. 🙂
Zum Beispiel auch bei Spotify: