In der Reihe „Stammbücher“ stelle ich vom Welttag des Buches am 23. April bis zur Landtagswahl am 14. Mai insgesamt 21 Bücher vor, die mich geprägt oder beschäftigt haben.
Der Beamte Albert Glück liebt seinen Beruf. Bei Formularen bewundert er auch nach all den Jahren noch „die aparte Schönheit des Druckbildes. Die Namensfelder, für gewöhnlich das Einzige, was die Antragsteller ohne Hilfe verstanden, hatten genau die richtige Größe im Vergleich zur Größe des Blattes.“ Seine Behörde hat ihn geradezu eingesogen, denn Herr Glück lebt nicht nur für seinen Beruf, er lebt auch in ihm. Seit über 30 Jahren arbeitet und wohnt er in seinem Büro.
So kommt es zu skurrilen Begebenheiten, etwa wenn der freundliche Herr Glück seinen Frühstückshunger stillt, indem er aus der Liste seiner über 3.000 Kolleginnen und Kollegen morgens diejenigen heraussucht, die Geburtstag haben. Dorthin geht er wie zufällig und fragt belanglos nach einer Zuständigkeit – nur um wie selbstverständlich zu Sekt und belegten Brötchen eingeladen zu werden.
Die Schilderung dieses „Mikrokosmos‘ Büro“ mit seinen eigenen Naturgesetzen und Schrulligkeiten liest sich so amüsant, weil nicht Klischees und Berufsbilder aufs Korn genommen werden sollen. Stattdessen nutzt Autor Andreas Izquierdo im Fortgang seiner Geschichte die amüsante Grundidee, um auf die Einsamkeit seines Protagonisten zu blicken. Die entscheidende Wendung in Glücks Leben setzt nämlich ein, als er einen Antrag bearbeiten soll, der eigentlich nichts beantragt. Als guter Beamter muss er die Behörde erstmals seit Jahrzehnten verlassen, um „Rücksprache zu nehmen“ mit der Antragstellerin und somit den Vorgang zu einem Abschluss bringen zu können – und dort verliebt er sich prompt.
Herzliche Einladung!
Am 6. Mai 2017 werde ich ab 15 Uhr auf Einladung der SPD Xanten meine „besten Seiten“ zeigen. Bei Kaffee und Kuchen stelle ich Lieblingsbücher vor und komme mit meinen Gästen ins Gespräch. Herzliche Einladung! Anmeldungen per Mail.