Mastodon vs. Twitter: Tröten statt zwitschern?

Twitter vs. Mastodon

Ist Mastodon das neue Twitter? Die Plattform Mastodon wurde in den vergangenen Tagen zur Alternative für viele Twitter-User, die der Übernahme des Dienstes durch Elon Musk kritisch gegenüber stehen. Meine Leidenschaft fürs Digitale ist der Grund, warum ich euch hier die Hintergründe, alles Wissenswerte zu Mastodon und die Unterschiede zwischen den Netzwerken aufgeschrieben habe.

Mastodon vs. Twitter

Kauft er nun oder kauft er doch nicht? Jetzt hat der millionenschwere Tesla-Chef Elon Musk seine Ankündigung wahr gemacht und Twitter gekauft. Daraufhin haben sich viele Nutzer abgemeldet, weil Musk eine liberale Haltung nachgesagt wird, was die Rückkehr von Donald Trump zu dem Kurznachrichtendienst angeht. Zudem soll Twitter künftig Gewinne erzielen, beispielsweise durch kostenpflichtige Abos für ein blaues Häkchen im Profil. Einige ziehen deshalb einfach um. Die Alternative heißt Mastodon.

Was bedeutet Mastodon?

Ein Mastodon ist eine Art der Rüsseltiere, die vor ungefähr 10.000 Jahren ausstarb. Ähnlich sahen sie den heutigen Elefanten. Statt zu tweeten (zwitschern), wird auf Mastodon nun also getrötet (tooten).

Künstlerische Lebend-Rekonstruktion eines Amerikanischen Mastodons von Charles R. Knight

Wie funktioniert das neue Netzwerk?

Mastodon wurde schon 2016 vom deutschen Entwickler Eugen Rochko gegründet. Finanziert aus Spenden und – wie es heißt – ohne wirtschaftliche Absichten. Die Oberfläche der Plattform erinnert an Twitter. Es gibt eine Timeline mit den Beiträgen aller Accounts, denen man folgt. Auch Hashtags und Follower gibt es, die wiederum Texte, Bilder oder Videos posten, liken und teilen können. Likes verteilt man jedoch als Sternchen und die berühmten 280 Zeichen sind auch Geschichte. Auf Mastodon hat man 500 Zeichen, um zu tooten (tröten).

Wie unterscheiden sich die Plattformen?

Mastodon ist dezentral organisiert und besteht aus zahlreichen Servern (genannt: Instanzen), die unter anderem von Privatpersonen oder gemeinnützigen Organisationen betrieben werden. Wer sich anmeldet, muss sich zunächst für eine dieser Instanzen entscheiden. Die rund 3.700 Instanzen, die auch miteinander kommunizieren können, können dabei aber auch als Räume für bestimmte Gruppen gesehen werden: etwa zu bestimmten Themen wie Technologie oder auch als lokale Instanzen für einzelne Bundesländer. Daraus ergibt sich ein massiver Unterschied zwischen Twitter und Mastodon: Es gibt nicht nur eine, sondern drei Timelines.
So sind auf der Timeline Nr. 1 die Beiträge aller Accounts, denen man folgt. In Timeline Nr. 2, der lokalen Timeline, sind alle Beiträge der gleichen Instanz – also des gleichen Servers. Und auf der Timeline Nr. 3, der sogenannten föderierten Zeitleiste, alle Beiträge von Personen, mit denen die eigene Instanz verbunden ist.

Auch einen Algorithmus hat Mastodon nicht. Die Beiträge werden also rein chronologisch und nicht gefiltert angezeigt.

Wer nutzt Mastodon?

Der neue Twitter-Konkurrent ist im Vergleich (noch) unterlegen. So zählt Mastodon knapp 5,6 Millionen Accounts, während weltweit mehr als 390 Millionen Menschen Twitter nutzen. Der weitere Erfolg von Mastodon bleibt abzuwarten und ist wohl wesentlich abhängig von den Plänen und Renditemaßnahmen, die Musk mit Twitter verfolgt. Gut ist es jedoch allemal, eine Alternative zu haben. Und genau deshalb findest Du mich ab sofort auch bei Mastodon.

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