Glück auf – mehr als ein frommer Wunsch!

Glück auf! Der gute Wunsch, mit dem sich die Bergleute jahrzehntelang grüßten, spendet auch in Zeiten von Corona neue Hoffnung. Denn was heute nach Folklore klingt, war in Zeiten des Bergbaus ein Wunsch voller Hoffnung und Zuversicht. Aus dem Dunkel des Schachtes hinaus ans Tageslicht.

Ich selber habe zwar nie vor Kohle gestanden und auch meine Familie hatte nichts mit dem Bergbau zu tun. Aber wenn du auf Kohle geboren bist, bedeutet dir der Bergbau etwas. Die Väter meiner Freunde, meine ersten Kollegen im Lintforter Stadtrat und so viele Nachbarn, Freunde und beispielsweise Bands wie „El Postre“ haben ihre Wurzeln im Bergbau.

Glück auf ist ein gut gemeinter Wunsch

Eines haben sie dabei gemeinsam: Die Erfahrung der Gefahr untertage schweißte alle zusammen. Eingepfercht auf wenigen Quadratmetern Platz, eng, stickig, dunkel und ständig in der Gefahr, verletzt oder verschüttet zu werden. Wer diese Erfahrung gemacht hat, der weiß wie „Glück auf!“ gemeint ist! Es ist der gut gemeinte Wunsch, gesund und lebendig aus der Grube auszufahren.

Das hat schon fast etwas österlich-religiöses, denn auch in der Fastenzeit geht es darum, sich auf das Osterfest vorzubereiten. Wenn in der Kirche nach sieben Wochen Dunkelheit in der Osternacht endlich wieder ein Licht entzündet wird. Glück auf, das ist eben dieser Wunsch wieder zurück ans Licht kommen zu dürfen. Die Familie wiederzusehen und in die Arme nehmen zu können. Diese Freiheit, kurzzeitig genommen durch den Job untertage, wird zum neuen Versprechen. Glück auf, das ist das Glück nach der Schicht.

Und so könnte der alte Bergmannsgruß heute wieder an Bedeutung gewinnen. Wünschen wir uns doch „Glück auf!“, wenn wir uns in diesen schweren Zeiten begegnen. Das symbolisiert eine Gemeinschaft und einen Zusammenhalt, wie ihn der Bergbau über hundert Jahre ausgezeichnet hat. Der Bergmannsgruß sagt: Wir stehen das gemeinsam durch. Ob in der Enge untertage oder der Isolation zu Hause.

Wie bei einer Seilfahrt erreichen wir dann die Tagesoberfläche eines Lebens, wie wir es vor Corona kannten.

Statt bei hellem Sonnenschein die Zeit draußen und in Gruppen lieber Menschen zu verbringen, müssen wir derzeit zwar alleine hocken mit wenigen Menschen. Doch bald schon werden wir wieder rauskommen. Wie bei einer Seilfahrt erreichen wir dann die Tagesoberfläche eines Lebens, wie wir es vor Corona kannten. Bis dahin gilt: Glück auf! Auf dass wir alle gesund und munter diese besondere Situation gemeinsam hinter uns bringen.

1 Kommentar zu „Glück auf – mehr als ein frommer Wunsch!“

  1. Lieber René,
    Du verstehst es immer wieder, Situationen, wie hier die aktuelle „Corona“, in positive und hoffnungsvolle Worte zu fassen. Und genau diese, Deine, positive Einstellung ist es, die wir alle jetzt brauchen. Gerne lasse ich mich von Dir „anstecken“ – und zwar im positiven Sinne.

    „Glück Auf“ „& bleib gesund,

    Dein Thomas Dörbandt

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen